Und wieder was es am Samstag soweit, wir wanderten nach Olten ins Kino. Na gut, wir sind eigentlich mit dem Auto angefahren, aber ich als Möchtegerngrüner/Greenpeace-Fritz darf so etwas ja nicht schreiben.
Zum Film: The Departed ist der neueste Scorsese und ein Remake von dem asiatischen Erfolgsstreifen "Infernal Affairs". Da ich allerdings gar nicht über das Original weiss, kann ich hier keine Vergleiche ziehen, war aber auch nicht voreingenommen mit einer Meinung.
Der Streifen spielt im heutigen Boston. Frank Costello (Jack Nicholson) herrscht dort als Ganster-Boss mit Unbarmherzigkeit und Brutalität. Da er Colin Sullivan (Matt Damon) im Kindesalter sozusagen unter seine Fitichen genommen hat, bleibt ihm dieser auch noch als Informant treu als er die Polizeiausbildung abgeschlossen hat. Durch seinen Ehrgeiz bringt es Sullivan innert kürzester Zeit zum hohen Tier und eine irmelle Goldgrube für Costello. Zur gleichen Zeit schleust die Polizei einen Undercovermann in Costellos Netzwerk ein. Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) ist selber Absolvent der Polizeischule und stammt aus der Bostoner Unterschicht. Somit sucht und jagt sich Sullivan selber, versucht aber gleichzeitig den Spitzel in Costellos Truppe ausfindig zu machen. Dieser ist hingegen damit beschäftigt sich selber zu decken und gleichzeitig den vermuteten Maulwurf in der Polzei auffliegen zu lassen..
Was ziemlich kompliziert zum zusammenfassen ist, entlädt sich auf der Leinwand in einer Spannungsspirale sondergleichen. Durch die pausenlose Schnitttechnik kommt der Zuschauer fast nicht mehr zum atmen. Und auch wenn man manchmal das Gefühl hat, die wichtigsten Details und Wendungen nicht kapiert zu haben, findet man immer wieder in den Plot zurück ohne Schwierigkeiten zu haben. In den 150 Minuten Laufzeit baut der Film eine beachtliche Spannung auf welche dann im Showdown so brutal explodiert, dass der Film wahrlich Amok läuft. In den letzten 5 Minuten folgt eine überraschende Wendung auf die andere und lässt einem ziemlich erschlagen im Sessel liegen.
Einen grossen Teil dazu tragen auch die durchwegs sehr gut besetzten Schauspieler bei. Matt Damon und Leonardo DiCaprio agieren beide sehr glaubwürdig und sehr überzeugen, obwohl eigentlich beide eher in untypischen Rollen gecastet wurden. Nicholson als Mafia-Boss überzeugt auch, manchmal wird er allerdings zu teuflisch in Szene gesetzt. So ist eine rote Beleuchtung mit einem Gesichtsausdruck die selbst den Leibhaftigen neidisch machen würde, doch etwas übertrieben. Überrascht war ich von Mark Wahlberg. Er spielt den Vorgesetzten von DiCaprio richtig schön fies und als perfektes Arschloch. Eine Meisterleistung ;)
Handwerklich ist der Film vorzüglich, allerdings nicht unbedingt was für zarte Gemüter. Die Gewalt ist sehr brutal dargestellt und Blut fliesst vorallem am Schluss in grossen Mengen. Für alle Leute die aber gerne einen fesselnden Thriller oder Ganster-Film schauen, lohnt sich der neue Scorsese. Auch wenn er nicht ein Meisterwerk wie Casino geworden ist.
8 von 10 Polizeimarken, aber nicht geschenkt.
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