Donnerstag, Januar 04, 2007

Goya’s Ghosts

Nach Amadeus hat sich Milos Forman ein weiteres man einem grossen Künstler vergangener Tage angenommen. Wie aus dem Filmtitel unschwer zu erkennen, handelt es sich hierbei und den spanischen Maler Goya (Stellan Skansgard), welcher zur Zeit der französischen Revolution lebt. Wie auch schon bei Amadeus ist nicht die Hauptfigur selber im Fokus, sondern ihr „Gegenspieler“, in diesem Film der Mönch Lorenzo (Javier Bardem). Die beiden Figuren laden einen in eine sehr verwinkelte Reise durch Goya’s und Spaniens Geschichte ein.

Darum hier auch keine eigene Inhaltsangabe, sondern eine kleine Zusammenfassung von cineman.ch:
Dieser Lorenzo, ein Kriecher und Eiferer vor dem Herrn zugleich, hat sich dem inquisitorischen Kampf gegen die Gottlosigkeit verschworen und überzieht das Land mit seinem Gottesterror. Ein unschuldiges Opfer dieser göttlichen Raserei ist die junge Ines (Natalie Portman) die keusche Muse Goyas. Obwohl Ines' Vaters alles unternimmt, um seine Tochter freizukriegen, wandert das zarte Geschöpf für Jahre in den Kerker, wird dort von Lorenzo geschwängert und erblickt das Tageslicht erst wieder, als die Franzosen in Spanien einmarschieren und die Inquisition abschaffen. Lorenzo hat mittlerweile die Seiten gewechselt und predigt nun als hoher französischer Funktionär die Ideale der Französischen Revolution. Die in der Gefangenschaft schwachsinnig gewordene Ines lässt er schnell abschieben, die Suche Goyas nach ihrer - und seiner - Tochter hintertreibt er mit allen Mitteln.

Wie man sieht, behandelt der Film nicht nur die Lebensgeschichte des Malers, sondern schneidet auch noch wichtige Themen in Spaniens Entwicklung an. Vor allem die Kirche und ihre Inquisition werden stark behandelt. Schnell wird auch dem letzten klar, dass die meisten Mitstreiter dieser grausamen Methoden nur dabei waren, weil sie sich fürchteten. So ist es auch bei Lorenzo nicht gross anders.
Was ein bisschen verwundert ist, dass Goya die meiste Zeit ziemlich im Hintergrund bleibt. Seine Person bleibt eher unscheinbar, nicht ganz zu erfassen und weißt nicht sonderlich viel Screentime auf. Er ist mehr die verbindende Person zwischen den anderen Charakteren. So wird manchmal auch nicht ganz klar, was genau er denn erleben muss, dass seine Bilder so eindringlich und manchmal grausam werden. Schliesslich sagt er ja selber mal, er sehe Geister.

Durch dieses Manko gelingt es Skansgard auch nicht, sonderlich viel aus der Rolle rauszuholen. Ganz anders bei Bardem der wunderbar fies und verschlagen ist, oder natürlich bei Natalie Portman. Ganz klar das schauspielerische Highlight des Filmes. Sie schlüpft nicht nur in eine fordernde Doppelrolle, nein sie überzeugt auch mit dem Mut zur Hässlichkeit. Wieder einmal wird klar, wer von den neuen Sternchen am Hollywoodhimmel eben nicht nur sehr schön aussieht, sondern auch noch das Können hat.

Der Film ist interessant und lehrreich, aber leider zeigt er uns nicht allzu viel von Goya selber. Somit bleibt er leider im Schatten von Amadeus. Spannende Stunden sind aber garantiert, vor allem für Freunde der etwas kopflastigeren Unterhaltung.

7 von 10 Gemälde, noch nicht trocken.

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