Sonntag, August 05, 2007

Death Proof

Alle Schaltjahre wieder beehrt uns der König des Action / Trash / Horror / Retro Kino wieder mit einem Machwerk, das sich gewaschen hat. Auch in diesem Sommer fand Quentin Tarantinos Rückkehr in unsere Lichtspielhäuser statt. Das Vehikel:
Death Proof
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Die Geschichte ist für einmal sehr simpel und linear erzählt:
Stuntman Mike fährt mit seinem todsicheren Auto durch Amerika, auf der Suche nach jungen wehrlosen Frauen, die er mit seinem Auto in tödlichen Stunts über die Klippe springen lässt. So lächerlich das auch klingt, im Film funktioniert es.
Die Handlung wird eigentlich zwei mal erzählt, beim zweiten Mal trifft Mike allerdings auf 4 Girls die ihm ebenbürtig sind. Und aus dem kleinen Spass wird auch für ihn plötzlich bitterer Ernst.

Was erwartet man von einem Tarantino? Blut? Brutale Morde? Nein, wohl eher brillant geschriebene Dilaoge, spannende Wendungen und ein retrocharm Sondergleichen. Und all dies ist ihm mit seinem neuen Streifen perfekt gelungen. Die Protagonisten scheinen in den 70er zu leben, jedenfalls solange bis sie Ihr Handy zücken. Auch durch die zerkratzten Bilder, Schnittfehler und Filmrisse entsteht ein täuschend echtes Bild eines alten Filmes. Genauso schnell ändert dies allerdings in der Hälfte, plötzlich ist alles schwarz/weiss (und dann plötzlich wieder farbi) und auf High-Definition Niveau.

Die Gespräche zwischen den - mehr oder minder bekannten - Schauspieler sind wie immer auf höchsten Niveau, zum Glück auch. Denn zum grössten Teil wird im Film nur gesprochen. Action gibt es sehr selten. Macht nichts, denn die Leute verstehen ihr Handwerk. Allen voran natürlich Kurt Russel in einer Rolle die sein perferktes Comeback wäre, wenn er es nötig hätte. Auch die Frauen (u.a. Rose McGowan, Rosario Dawson und Stuntfrau Zoë Bell) sind mehr als blosse Stichwortgeberinnen und Eyecatcher.

Trotz all diesen tollen Ideen und Umsetzungen fehlt einfach stellenweise der typische Tarantino-Twist. Noch nie gab es eine solch lineare Geschichte von ihm, noch nie passierte so wenig in einem kompletten Film. Trotzdem fasziniert der neue Streifen von Anfang an, auch wenn es schade ist, dass er hierzulande nicht in der Grindhouse-Version (zusammen mit Planet Terror von Rodriguez und Vorschauen zu fiktionalen Filmen) gezeigt wurde. Vielleicht hätte ihm die etwas kürzere Laufzeit gut getan.

Das Ende ist übrigens so etwas von abrupt und brutal, dass es einfach nur überrascht. Und ab und zu gibt es auch Blut und Morde. Nur falls sich schon jemand gewundert hat.

8/10

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...ond merci för das schöne böudli, macht din blog grad no sehenswärter... ;)

Moe hat gesagt…

Jähh - de Herr Reinli hät recht - *hechel*

Bohli hat gesagt…

Hehe bitte bitte, me macht was me cha.

Cheibe Lüschtlinge der.. ;)