Dienstag, August 07, 2007

Pink Floyd The Wall

Huch was jetzt? Eine Kinokritik zu einem Film, der 1979 in die Kinos kam? Das kann doch gar nicht sein..
Und wie das sein kann meine Lieben, denn nebst aktuellen Blockbuster verstehen es ein paar Kinos in der Schweiz die etwas anderen Geschmäcker zu befriedigen. So auch das Cinematte in Bern. Dort laufen zur Zeit die Sommerwunschfilme, und in den letzten paar Tagen auch "The Wall."

Was soll man zu diesem Film, zu diesem Meilenstein der Filmgeschichte noch schreiben? Eigentlich wurde über diese Jahr hinweg schon alles zig mal in Worte verfasst. Nichts desto trotz will ich hierzu ein paar Sachen schreiben. Allerdings werde ich mich eher auf die persönliche Seite beschränken, im Netz gibt es ja schon zig andere gute Seiten über den Film selber.

Da "The Wall" komplett von der Musik und von seinen Bildern lebt (Dialog gibt es eigentlich keinen einzig richtigen), entfaltet er eine Magie wie kein anderer Film. Viele Szenen und Bilder sind sehr bedeutungsschwanger und mit jeder Sichtung bekommen sie wieder eine komplett andere Bedeutung. Der Film verändert sich komplett, je nach Lebenssituation man sich gerade befindet. Alleine die Musiktexte kann man entweder als Interpretation der ablaufenden Filmsequenzen sehen, allerdings drängt sich sofort die Vermutung auf, alles wurde für einem persönlich geschrieben. David Gilmour und Roger Waters scheinen die Gedanken von euch selber erfasst und sie mit bombastischer unterlegt zu haben.
Ohne es in erster Linie zu wollen, verwandelt sich das undurchsichtige Flickwerk aus Realsequenzen und gezeichneten Abschnitte in eine Projektion eigener Gefühle, Gedanken und Wünsche. Das Bewusstsein beginnt mit dem Film zu interagieren und verschmelzen. Man versteht sich ein bisschen besser und sieht sich teilweise sogar selber auf der Leinwand.

Wenn dann die letzten Minuten vorbeiziehen und der Abspann einem wieder zurück in den Kinosaal entlässt, kann man nicht anders als eifach tief durchatmen. Das Erlebte muss zuerst verarbeitet werden, bevor man überhaupt darüber sprechen kann. Denn besonders wenn man ihn zu ersten Mal sieht, kann man schon ein bisschen überforder sein. Besonders wenn man den Film auf der grossen Leinwand sieht, da ist er (wer hätte das gedacht) noch einmal komplett anders und natürlich noch eindrücklicher.

Das Meisterwerk "The Wall" ist einer der besten Filme die ich kenne, zeitlos und unglaublich fesselnd. Ebenso bei jeder Sichtung neu und frisch, und eines ist der Film bestimmt nie: Langweilig.

10/10

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