Nachdem ich ja schon einmal ein Buch besprochen habe, das mir von Herrn Moe empfohlen wurde, folgt hier noch das zweite:
Die Physiker
von Dürrenmatt
Es ist ein Theaterstück und sehr kurz. Eigentlich zwei Gründe, warum ich es nicht unbedingt lesen wollte. Schliesslich habe ich mit Prosa und diesen Gewichten der Weltliteratur ein bisschen so meine Probleme. Allerdings muss man ab und zu was neues wagen, darum auf ins Gefecht.
Die Geschichte ist sehr gelungen, besitzt spannende und unerwartete Wendungen. Der Schreibstil speziell, da die Geschichte eigentlich nur aus Dialogen besteht. Kleine Beschreibungen und Erklärungen werden eingefügt, da sich die Handlung aber in nur einem Raum abspielt halten sich diese in Grenzen. Trotzdem ist der Lesefluss sehr hoch, was natürlich auch an der genialen Schreibe von Herrn Dürrenmatt liegt. Viele Aussagen sind auch tiefgründiger als sie auf den ersten Blick erscheinen und so manch Vermutetes stellt sich mit der Zeit als falsch heraus.
Von der Handlung selbst verrate ich lieber nicht zu viel, auch die meisten Kurzzusammenfassungen im Internet geben meiner Meinung nach zu viel Preis. Auf jeden Fall eine lohnende Geschichte, welche die Wissenschaft und die Entwicklung / Erfindung / Gebrauch der Kernphysik sehr kritisch betrachtet.
Natürlich lässt sich in solche Geschichten sehr viel hineininterpretieren, der Autor selber hat auch am Schluss im Anhang noch 21 Thesen aufgelistet. Viel Spass beim selber herausfinden was er eigentlich genau sagen will. Eine entgültige Version wird wohl niemand erstellen können.
8/10
Freitag, Mai 11, 2007
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