Epen gibt es vielen, nur waren sie in letzter Zeit eher rar. Allerdings hat sich auch durch die Oscar-Verleihung im März die Tradition eingebürgert, dass man die grossen und guten Filme erst im Winter bringt. So können wir uns hoffentlich noch auf viele weitere Hochkaräter freuen.
American Gangster vom tollen Gespann Ridley Scott + Russel Crowe will die alten Mafiafilme wieder aufleben lassen und in die riesengrossen Fussstapfen von Pate und Co. treten. Ich kann schon jetzt sagen, dass ihm dies nicht wirklich gelingt. Der Film ist zwar wirklich gross und gut, allerdings zu wenig überzeugend in der Atmosphäre. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, welches solche Streifen unsterblich machen. Nichts desto trotz ist American Gangster noch immer ein wirklich hervorragend gemachter Film, die Schauspieler sind durchs Band weg überzeugend und passend besetzt, der Soundtrack macht Laune und das Amerika der 70er Jahre wurde extrem detailliert nachgestellt.
Auch die Geschichte ist spannend gemacht und funktioniert trotz der Teilung in zwei Stränge (Gangster-Seite von Frank Lucas und seinen Drogegeschäften / Cop-Seite mit Richie Roberts und seiner ehrenvollen Ansicht vom Gesetz) sehr gut. Die Szenen wurden wirklich gelungen kombiniert und es entsteht eine grosse Spannung, obwohl die beiden Hauptcharaktere erst ziemlich am Schluss aufeinander treffen. Mein persönlicher Liebling war allerdings Josh Brolin als korrupter Detective Trupo. Man konnte diesen tollen Schauspieler zuletzt in Planet Terror als wahnsinniger Arzt bestaunen.
Wenn auch der Film mit 2.5 Stunden etwas lang geraten ist, erscheint er nie mühsam sondern hält die Zuschauer wach und aufmerksam, was auch den teilweise extrem brutalen Gewaltszenen liegt, welche wie aus dem Nichts auftauchen. Aber auch so etwas gehört zu einem Gangster-Movie.
Ich vergebe also guten Gewissens dicke 8 / 10 Beutelchen, angeschrieben mit Black Fraud.
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