Eine Progband wie Porcupine Tree live zur erleben, ist für mich immer ein spezieller Anlass. Nachdem ich Steven Wilson und seine Mannen dieses Jahr schon am Greenfield Open Air bestaunen durfte (wenn auch nur mit einer Spielzeit von 45 Minuten ohne grosse Lichtshow), ergab sich am 12. November wieder eine Gelegenheit. Auf ihrer aktuellen „Fear Of A Blank Planet“-Tour machten sie auch im Volkshaus in Zürich halt.
Begleitet und eröffnet wurde der Abend von Anathema, eine Begründerband des Doom-Metal. Ihr heutiger Sound klingt allerdings nur noch sehr entfernt danach, was mir aber gar nichts ausmacht. Denn die langen und sehr düsteren Lieder gefallen mir sehr gut, auch die diversen Spielereien wie Stimmverzerrer tragen immer zur Atmosphäre bei.
Nach einer erfreulich kurzen Umbaupause erlosch dann das Saallicht und die fünfköpfige Livebesatzung des Stachelschweins betrat die Bühne. Und wie könnte es auch anders sein, eröffnet wurde das Set mit „Fear Of A Blank Planet“. Auch diverse weitere Songs des Albums wurden gespielt, natürlich auch der 17 minütige Kracher „Anasthetize“. Wilson selber sagte, dass es viel neues Material zu hören geben wird, schliesslich sind sie immer noch unterwegs um die aktuelle Scheibe und die brandneue EP „Nil Recurring“ zu promoten.
Aber auch der Backkatalog kam nicht zu kurz, wurden doch „Signify“, „Stupid Dream“, „In Absentia“ und „Deadwing“ berücksichtigt. Ruhigere Songs wie „Lazarus oder Smart Kid wechselten sich mit krachenden Brecher wie „Way Out Of Here“, „Cheating The Polygraph“ und „Open Car“. Das Set war ausgewogen und konnte mit der Songsauswahl wohl so ziemlich jeder Anwesende begeistern. Ich war sehr überrascht von der Darbietung des Songs „The Sound Of Muzak“.
Die Show selber war auch sehr ansprechend, viele Songs wurden mit verstörenden aber genialen Videos untermalt. Themenbezogen zum aktuellen Album handelte es sich meistens um Jugendliche in Extremsituationen. Ich war aber sehr erstaunt, wie exakt die Bilder auf die Musik abgestimmt waren. Hier zeigte sich einmal mehr, wie hoch das Können und Talent bei der Band ist. Allerdings muss man auch sagen, dass die Live-Inszenierung bei manchen Songs eine gewisse Routine durchschimmern liess was sich aber bei einem solch hohen Niveau verschmerzen lässt. Lichttechnisch wurden viele Register gezogen, eine Übershow wie bei Tool was es aber nicht. Das war aber auch nicht zu erwarten und es meistens genügten ein paar Scheinwerfer auch völlig um mit der Musik eine spezielle und schöne Atmosphäre zu erzeugen.
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