Auch wenn sich hier ein eher mittelmässiges Wortspiel nur so anbietet, ich verzichte darauf. Denn in genügend Kritiken zum Film wird man wohl darauf treffen. Aber wieso denn, ist der Film etwa so schlecht?
Nein, für Stephen King-Verfilmungen ist er ein sehr gelungener. Nachdem ich besonders bei „ES“ und Konsorten komplett enttäuscht wurde, kam dann letztes Jahr mit 1408 wieder mal ein gelungener Vertreter in die Kinos. Über „Der Nebel“ konnte ich im Vorfeld beides lesen: „Bester Horrorfilm seit langem“ [nach dem Magazin Cinema] oder „langweilig und eher eine Komödie als Horror“ [diverse Stimmen im Internet]. Und wie so oft liegt auch hier die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Frank Darabont ist nicht neu beim Meister des Horrors, sondern legte mit „The Green Mile“ und The Shawshank Redemption“ schon zwei sehr gelungene, wenn auch ruhige Geschichten vor. Mit der nebligen Sache wird nun eine weitere Terror-Geschichte aufbereitet, ohne den grossen Ansprüchen zu genügen. Die Szenerie ist sehr durchdacht aufgebaut, die politischen und aktuellen Themen clever eingefügt. Doch der Film stolpert über sich selber.
Nach einem schweren Sturm zieht ein (anscheinend vom Militär entwickelten) dichter Nebel über die Stadt Maine. Eine Gruppe ansässiger flüchtet in das Einkaufszentrum und sieht sich nun eingesperrt. Denn im Nebel lauern hungrige und todbringende Monster welche nicht von der Erde zu stammen scheinen. Die Menschen spalten sich schnell in zwei Gruppen: Die einen unter David Drayton (Thomas „The Punisher Jane) wollen einen Weg durch den Nebel finden, die anderen werden von der religiösen Fanatikerin Carmody (Marcia Gay Harden in einer weiteren Hassrolle) überzeugt, dass der Nebel eine Prüfung / Strafe Gottes ist.
Anstatt nun also gemeinsam nach einem Ausweg zu suchen beginnen sich die Menschen nun gegenseitig zu bekämpfen und liefern so ein Abbild der amerikanischen Gesellschaft nach 09/11. Allerdings gelingt dies nur bedingt, denn so manche Dialoge sind stümperhaft, klischeebeladen und von den Darstellern mehr schlecht als recht vorgetragen. Auch ziehen sich die Szenen teilweise unerträglich in die Länge. Wenn dann endlich wieder einmal Monster auftauchen ist der Zuschauer regelrecht erleichtert. Ein klares Beispiel von sehr gut gemeint, aber überfordert.
Diese sind wenigstens gelungen, wenn auch im typischen Stephen King Look, falls so etwas existiert. Natürlich mit CGI gemacht, aber immerhin besser als bei I Am Legend. Auch die Kameraarbeit überzeugt, oft kommt mit wenigen Mittel Spannung auf. Und mit dem Ende hat sich Darabont ein Denkmal gesetzt. Denn selten gelingt es Regisseuren in den letzten 5 Minuten Film so viele Regeln und Gebote von Hollywood zu brechen. Doch nicht kompletter Mist. Ach verdammt...
7/10
1 Kommentar:
Welches Wortspiel?! Ich seh da nicht durch ...
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