Samstag, März 17, 2007

Ab(jetzt)normal

Es ist sehr verwunderlich, wie manche Tätigkeiten in der Nacht (oder zur späten Stunde) von vielen Leuten als abnormal und merkwürdig empfunden werden. Hier zwei Beispiele, die ich vor noch nicht all zu langer Zeit selber erleben durfte:

Nummero Uno // Zeichnen um ca. 02.00 Uhr
In der Stadt etwas zu skizzieren ist eigentlich immer eine spezielle Beschäftigung. Nebst den "Ich-laufe-ganz-unaufällig-vorbei-und-gucke-schnell-auf-das-Blatt"-Personen gibt es ja noch die professionellen Gaffer, die sich so richtig schön nebst einen stellen und vielleicht sogar eine Diskussion beginnen. Sobald man aber dann mitten in der Nacht noch umherwandert und ein paar Skizzen anfertigen will, gilt man schon als Verrückter / Krimineller. Klar, so alltäglich ist die Situation wirklich nicht, aber was ist daran eigentlich so verkehrt? Man hat die Stadt für sich, kann die Ruhe geniessen und Bilder mit komplett neuen Schattenwürfen, vielleicht sogar Nacht-Zeichnungen anfertigen (Weiss auf schwarzes Papier).
Aber gut ich kann die Polizei auch verstehen, dass sie mich ausgefragt haben (inkl. der berühmten Frage "Händ si en Uswiis debii?"). Schliesslich könnte ich ja ein Terrorist, ein total Besoffener [Seit wann halten die noch Bleistifte und malen Striche auf ein Blatt?] oder ein Knorrli sein. Die Situation war aber doch ziemlich amüsant.
Nummer Zwo // Sitzen, und denken auch ca. um 02.00 Uhr
Leute sitzen ja besonders bei schönem Wetter und warmer Sonne gerne einfach mal wo hin und denken nach, denken gar nicht oder denken sich nichts dabei. Dabei wird man teilweise überhaupt nicht mehr beachtet, für viele Leute verschwindet man von der Erde. Die sind ja eh alle zu beschäftigt mit sich selber.
Sitzt man aber zu später Stunde in der Stadt und versucht sich klar zu werden, wer man ist, was man hier tut und warum man dies tut, reagieren alle anders. Klar, für die meisten ist man dann einfach ein betrunkener Schluchzer, der wieder mal nicht mehr gerade gehen kann. Aber ich möchte eigentlich gar nicht wissen, was die Leute sonst noch über sich denken.

Ich finde die Nacht ein schöner Zeitraum. Alles ist anders, das Licht sieht besser aus und die Stimmung völlig verändert. Darum ist es manchmal einfach nur toll, nach dem Ausgang noch schnell ein bisschen umherzulaufen und zu zeichnen / photographieren oder denken.

Wer macht sowas manchmal auch? Oder ist euch das schon zu abnormal oder verrückt? ;)

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