Dienstag, Januar 29, 2008

The Bucket List

Eine "Bucket List" ist eine Liste mit Dingen und Taten welche man vor seinem Tode unbedingt noch erleben möchte. Darauf können Sachen wie "Heiraten", "einen Baum pflanzen", "100 Schwazwäldertorten essen" oder "ein Buch schreiben" stehen. Manche Leute würden ihre Wünsche wohl eher im materiellen Bereich aufstellen, andere wiederum im seelischen Gebiet.

Im Film mit Jack Nicholson und Morgan Freeman werden besonders die verrückten Wünsche behandelt welche man nur mit viel Geld verwirklichen kann. Eine Fahrt in einem teuren Auto (und dies dabei noch gleich zu Schrott fahren), Fallschirmspringen, das Besteigen vom Mount Everest und dergleichen. Die beiden in Würde gealterten Darsteller spielen die alten Herren weniger als das sie sie einfach sind. Nicholson sieht aus als wäre er direkt aus "About Schmidt" in den nächsten Film geplumpst (verwirrt, zerzaustes Haar, schlabberige Kleider), Freeman gibt den weisen Mann der sein ganzes Leben der Familie geopfert und somit manchen Traum verschoben oder gar aufgegeben hat. Eigentlich sollte dies ja ein Dreamteam der Schauspielkunst sein, freuen konnte ich mich aber über ihr Zusammenspiel nicht wirklich. Den durch den langsamen Schnitt, die nicht zündenden Witze und zu schablonenhaften Charakteristiken sind die Darsteller praktisch nie stark gefordert. Und Nicholson ist einfach da, er macht praktisch nichts. Seine Rolle ist zudem sehr unsypathisch.

Der grösste Fehler des Regisseurs liegt aber darin die Krankheit Krebs zur Nebensache zu deklarieren. Denn diese Sache dient schlussendlich nur dazu die Taten der Männer überhaupt zu rechtfertigen. Die schlimmen Seiten der Chemotherapie werden zwischen den Szenen so eingebettet, dass sie wie ein weiterer Witz wirken. So lacht man wenn sich Jack übergibt oder alle Haare verliert. Mit der Zeit wird sie so weit in den Hintergrund verdrängt, dass man erschrickt wenn sich plötzlich wieder Symptome zeigen. Hier wäre ein etwas feinfühliger Angang angebrachter gewesen.

All diese Missstände kann man übersehen und den Film trotzdem über sich ergehen lassen, was aber nicht wegzureden ist, er bleibt unbedeutend. Er ist einfach da, hat keine Auswirkung, berührt nicht, und wenn er läuft bleibt er in jeder Sekunde austauschbar. Belanglos bis zum Schluss.

5/10

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