Montag, Januar 21, 2008

Panic

Indianer und ihre Legenden, Traditionen wie auch Mythen sind immer wieder faszinierend. Denn für uns ist es ein Tor zu einer unbekannten oder vergessenen Welt, viele Bräuche haben wir übernommen oder abgeändert. Ein Buch mit einem solchen Hintergrund zu lesen ist also schnell mal interessant. Allerdings muss es auch spannend verpackt und eingebettet sein.

In Panic von Mark T. Sullivan geht es um Diana welche ihre indianische Vergangenheit nach dem Tode ihres Vaters leugnet und vergessen will. Doch so einfach ist dies nicht, denn in ihrem Träumen tauchen immer wieder Symbole auf und sie fühlt sich in den Wald gezogen. Schon als Kind ging sie viel auf die Jagd, lernte spezielle Techniken und wurde eins mit der Natur. Um mit ihrer Vergangenheit abzuschliessen und sich in der Gegenwart wieder zurecht finden zu können, bucht sie eine Teilnahme an einer Jagdwoche in der Wildnis in Kanada. Dort angekommen müssen die Gäste aber schnell feststellen, dass nebst dem Wild noch etwas Böses und Grausames im Walde haust. Denn nach und nach werden die Menschen auf bestialische Weise ermordet. Nur Diana scheint dem Tier? / Mensch? gewachsen…

Nebst dem interessanten Start und gelungenem Spiel mit den Erzählsträngen ist der Roman leider eher durchschnitt. Es kommt immer wieder Spannung auf, besonders wenn die Jäger dann Jagd auf den Mörder machen. Allerdings sind auch viele Passagen langatmig und unausgewogen geraten, was vor allem an dem Schreibstil des Autors liegt. Es gibt sicherlich Leute die sich damit besser anfreunden können, für mich war er zu zäh und wiederholend. Der Wortschatz schien mir irgendwie beschränkt, wie bei einem Penguin-Reader. Ebenso ist die Auflösung um den Mörder nicht eine grosse Überraschung, die finale Konfrontation zwar spannend aber nicht wirklich fesselnd. Auch ist keine der handelnden Personen als Identifikationsfigur tauglich, die meisten werden nur in ein paar Nebensätzen beschrieben und dann ab und zu in den Gesprächen erwähnt. Eine Beziehung kann sich der Leser nur mit Diana aufbauen, allerdings ist ihre etwas weltfremde Art eher eine Barriere.

Ich will das Buch niemandem absprechen, allerdings ist es wohl eines der schlechteren des Autors. Für Leute die sich ein bisschen für die Jagd und indianische Traditionen interessieren kann es durchaus unterhaltsam sein. Wer aber nervenzerfetzende Spannung sucht, wird sich hier teilweise sehr gelangweilt fühlen.

6/10

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