Freitag, Oktober 05, 2007

Die zweite Haut

Die zweite Haut [Mr. Murder]
von Dean Koontz

Was als surrealistischer Alptraum beginnt, entwickelt sich bald zum actionreichen Thriller: Eine perfekte Mischung aus harmonischer Familienidylle, eiskaltem Schrecken, wissenschaftlichen Experimenten und raffinierter Dramatik. Eine phantastische, brillant und fesselnd geschriebene Vision voller Abgründe und überraschender Wendungen... [Zitat Buchrücken]

Mein Einstand mit Koontz war nicht wirklich überzeugend, ich fand das Buch „Kalt“ eher Durchschnittlich und Klischeebeladen und konnte mir nicht wirklich erklären warum er als bester Thriller- /Horrorautor nebst Stephen King gilt. Darum gab ich ihm eine zweite Chance und besorgte mir günstig das Buch „Die zweite Haut“.

Martin Stillwater ist ein erfolgreicher Krimiautor, lebt in einem schönen Haus und hat eine intakte Familie mit zwei jungen Töchtern. Alles in seinem Leben verläuft nach Plan, bis er eines Tages ein Blackout hat und von sieben Minuten nicht mehr weiss was er getan hat. Schon bald darauf wird in seinem Haus eingebrochen. Als sich Martin dem Eindringling stellt ist er überrascht: Der Mann sieht genau gleich aus wie Martin!
Alfie ist ein professioneller Mörder der im Namen von unbekannten Männern Aufträge erledigt. Er handelt nicht anhand von Instinkt oder seinen Gedanken, sondern wurde mit Gehirnwäschen programmiert. Doch in letzter Zeit fühlt er sich von einer unbekannten Kraft angezogen. Er kann sich nicht mehr auf die zu erledigende Arbeit konzentrieren und muss dem Sog nachgeben. Als er beim Ausgangspunkt eintrifft weiss er genau, hier wird er zu Jemandem. Hier bekommt er sein Leben zurück das ihm gestohlen wurde, hier findet er seinen Verräter. Und dieser Schriftsteller muss dafür sterben!

Die Geschichte und das Szenario sind sehr spannend, nur fällt schon früh etwas auf. Wie meistens bei Koontz dreht sich alles um eine normale Familie, einen Killer und geheime Machenschaften im Hintergrund. Ebenso können die Familienmitglieder übernatürliche Geschehnisse nicht akzeptieren und gelangen bald an einen Punkt an dem sie nicht mehr wegrennen sondern sich der Gefahr stellen.
Der Schreibstil ist sehr gut lesbar und geizt auch nicht mit Details. Es werden auch immer wieder Ausflüge in die Gedankenwelt der Protagonisten gestattet, Action und Handlung halten sich in einer guten Balance. Nur leider gelingt es dem Autor nicht, durchgehende Spannung aufzubauen. Meistens tritt die Aufregung nur an bestimmt stellen auf, verursacht dann aber echtes Herzklopfen. Leider ist dies nach ein paar Seiten dann meistens aber schon wieder vorbei.
Trotzdem will man wissen woher dieser Killer stammt und wieso er genau gleich aussieht wie Martin. Allerdings erschafft sich Koontz somit auch ein Dilemma, denn die Auflösung hält den Vorstellungen des Lesers niemals stand. Die Erklärung ist so simpel wie banal und erscheint weder sonderlich logisch noch befriedigend. Somit hinterlässt besonders das Ende wieder einmal einen etwas bitteren Nachgeschmack. Dies ist sehr schade, denn das Buch wäre wirklich gelungen.

Somit kann ich leider immer noch nicht verstehen, was an Dean Koontz so genial sein soll. Er ist sicherlich ein sehr guter Schriftsteller, an King reicht er aber nie heran.

7/10 Kopien diverser Ziffern.

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