Donnerstag, Januar 12, 2006

Stephen Kings ES

Stellen wir uns vor, wir befinden uns in einem Sitzungszimmer in Hollywood. Irgendwann Ende 80er Jahre. Es sind ein zwei Produzenten anwesend, die neuen Ideen für einen Fernsehsender brauchen.

Der erste beginnt: „Ähm ja.. Wenn der Sender keinen Kriegsfilm will, wie wäre es dann wenn wir mal etwas Unmögliches versuchen?“
„Hm, was meinst du genau damit?“, fragt der zweite und kratzt sich am Kopf.
„Na ja, es gibt doch dieses neue Bestseller-Buch von dem Herrn King.. Wie hiess es noch gleich. Es war ein ganz kurzer Titel.“
„Das ist aber ein komischer Titel für ein Buch.“
„Nein, es heisst nicht so. Ich meine nur, dass der Titel kurz ist. Ach verdammt, WER?“
„Oder vielleicht HA!“
„Es war etwas mit I.“
„NIE“
„Noch kürzer.“
„TI“
„IT!! IT war es.“
„Du meinst dieser extrem dicke Schmöker? Der hat ja etwa 40'000 Seiten. Das würde ich mir nie antun.“
„Ich habe es auch nicht gelesen, aber die Leute lieben das Buch. Wir streichen einfach die langweiligsten Stellen raus, verändern die Geschichte komplett und erfinden eine etwas einfachere Geschichte, mit der man 3 Stunden füllen kann.“
„Scheint mir logisch, am besten heuern wir unbegabte und schlecht aussehende Darsteller an. Für dieses IT brauchen wir aber doch jemand begabtes, denn der muss auf das Werbeplakat.“
„Genau, und bei den Effekten können wir auch Geld sparen. Das schauen eh nur fantasievolle Typen.“
„Sehr gut, dann hätten wir ja alles geklärt. Hoffentlich reicht die Zeit noch, damit wir über was Wichtiges sprechen können.“

Tja, wie ihr lesen könnt, war ich von der Verfilmung überhaupt nicht angetan. Das Buch ist eines der besten die es gibt (Jawohl, meiner Meinung nach besser als Herr der Ringe) und Stephen Kings Bibel. Es baut einfach eine fast unerträgliche Spannung auf, erzählt eine erschreckende, zugleich aber auch schöne Geschichte und lässt einem für eine lange Zeit in eine etwas andere „Welt“ eintauchen.
Der Film hingegen kommt mir herzlos vor. Er hat nicht mehr viel mit dem Buch gemein und konnte mich fast nie überzeugen. Schade.

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