Sonntag, Dezember 03, 2006

Scoop

In letzter Zeit wird der Samstag Abend (oder besser gesagt, die Samstag Nacht) zur traditionellen Kino-Nacht. Nachdem schon Olten, Zofingen und Baden uns ertragen mussten, setzte sich der Tross dieses Mal Richtung Aarau in Bewegung. Das Ziel: Scoop, der neueste von Woody Allen.

Soweit ich weiss, habe ich bis jetzt noch nie einen Film von Allen gesehen. Eigentlich sollte ich mich dafür schämen ich weiss, aber ich habe einfach zu viel zu tun ;) Auf jeden Fall habe ich viele gute Kritiken gesichtet und mir wieder mal eine freudige Erwartung gebastelt, auch wenn ich in diesem Fall eigentlich nicht so recht wusste was mich erwartet.

Die Geschichte selber ist ziemlich speziell. Die amerikanische Studentin Sondra (mittelmässig gespielt von Scarlett Johansson) macht Ferien in London und sammelt Storys für die Schülerzeitung. Als sie dann während einer Zaubershow zu einem Trick assisitieren darf, erscheint der kürzlich verstorbene Star-Journalist Joe Strombel und weiht sie in sein Geheimnis ein: Der reiche Peter Lyman (Hugh Jackman, charmant wie immer) soll der berüchtige Tarot-Karten-Killer sein, der nun schon seit geraumer Zeit sein Unwesen in London treibt. Zusammen mit dem Magier Splendini (Woody Allen) macht sie sich an die Untersuchung dieser doch etwas weit hergeholten Behauptung..

Wie für das Genre typisch ist der Film nicht ein audiovisuelles Spektakel, sondern entfalltet seinen Reiz in den teilweise grandiosen Dialogen und den etwas ausgeflippten Charaktere. Auch in der Geschichte selber gibt es immer wieder sehr spezielle Szenen und Momenten, die dem Film seine persönliche Note geben. So sind Schauplätze wie das Schiff der Toten, oder Taschenspielertricks an Partys der Oberschicht keine Seltenheit. Wenn dann noch ab und zu ein Verstorbener auftaucht, wundert sich keiner mehr.

Die Schauspieler machen Ihren Job durchweg gut, nur bei Scarlett ist man sich nicht so ganz sicher, ob sie die vielen Aufträge wirklich nur durch ihr bildhübsches Aussehen bekommt. Ihr Spiel bleibt teilweise recht blass oder übertrieben, allerdings entschädigen dann perfekt geschriebene Momente wie Streitduelle zwischen Allen und ihr.

Zum Abschluss lässt sich sagen, dass es für mich ein gelungener Start in die Welt von Woody Allen war und ein perfekter Film für einen lockeren und leichten Samstag Abend.

8 von 10 Tarotkarten, ganz ohne Bluttropfen

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